Nahrungsmittelunverträglichkeit
Warum gesunde Ernährung krank machen kann
Milch ist ein gesundes Lebensmittel – aber nicht für jeden. Was für viele ein idealer Kalzium-Lieferant ist, bedeutet für andere Gesundheitseinbußen.
Wer käme auf die Idee, dass Hefe im Brot zur Unverträglichkeit führt und die einzige Alternative der Sauerteig ist?
So einfach ist es eben nicht mit dem Satz des Philosophen Ludwig Feuerbach „Der Mensch ist, was er isst.“
Auch wer die gute von der schlechten Tomate unterscheidet, könnte plötzlich feststellen, dass dieses Gemüse nicht auf seinen Speiseplan gehört. Schuld daran sind Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten.
Die unverträglichen Nahrungsmittel lösen Immunreaktionen im Körper aus, die schließlich zu chronischen Beschwerden führen können.
Wie entstehen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten?
Das Immunsystem ist eine sinnvolle Einrichtung. Es verhindert Infektionen, die durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten hervorgerufen werden.
Bei Unverträglichkeiten sieht dies anders aus: Der Körper antwortet auf eine fremde Substanz mit einer Abwehrreaktion. Dies geschieht im Falle einer Unverträglichkeit auch bei ansonsten harmlosen Nahrungsmitteln. Schließlich wird diese Abwehrreaktion chronisch und beeinträchtigt Gesundheit und Wohlbefinden.
Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten sehen Wissenschaftler neuerdings im Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen wie:
- Übergewicht und Adipositas (sehr starkes Übergewicht)
- Chronisches Müdigkeitssyndrom
- Diabetes mellitus Typ II („Alters-Diabetes“)
- Fibromyalgie
- Rheumatische Erkrankungen
- Gelenkbeschwerden
- Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte
- Chronische Magen-Darm-Erkrankungen
Warum ist das so?
Meist ist unsere Ernährung zu einseitig und belastet unser Immunsystem. Dadurch können Unverträglichkeiten gegen Nahrungsmittel hervorgerufen werden. Und die bemerken wir oft gar nicht bewusst, denn es treten meist nur leichte Symptome, wie Blähungen, Magendruck, allgemeines Unwohlsein, Müdigkeit o. ä. auf.
Was wir nicht sehen: Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten stören die Darmfunktion. Lebensmittel werden nicht vollständig in Einzelheiten zerlegt und kleinste Speiseartikel können in den Blutkreislauf gelangen. Dort werden sie als Fremdkörper von unserem Immunsystem bekämpft – und das belastet den Organismus erheblich.
Genau dadurch wird z. B. auch unser Fettstoffwechsel blockiert. Die Folge: Das in den Fettzellen gespeicherte Fett kann vom Organismus nicht wie üblich verbrannt werden, sondern setzt sich fest. Dadurch steht aber dem Körper die benötigte Energie nicht zur Verfügung, und er schreit automatisch nach neuem Fett. Das führt zu Heißhungerattacken, und wir begehren dann oft gerade die Lebensmittel, die unseren Stoffwechsel so durcheinander gebracht haben.
Das wirklich Gemeine: Sie nehmen sogar dann nicht ab, wenn Sie sich wirklich bewusst ernähren – solange der Fettstoffwechsel durch unverträgliche Stoffe blockiert wird, bekommen Sie Ihren Speck nicht weg.
Aus dem Dilemma gibt es einen Ausweg: Sie müssen die Lebensmittel kennen, die für Sie unverträglich sind.
Dank der Entwicklung der immunologischen Labortests ist es auf vergleichsweise einfache Art möglich, das unverträgliche Nahrungsmittel zu identifizieren und die Behandlung einzuleiten.
Wie hilft so ein Nahrungsmittel-Immunprofil-Test?
Das Tückische an den Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten: Sie werden oft ein Leben lang nicht erkannt. Denn gesundheitliche Probleme treten zeitversetzt innerhalb von 8 bis 72 Stunden auf, nachdem ein bestimmtes Nahrungsmittel verzehrt wurde. Es kann also passieren, dass Magen-Darm-Probleme erst am Freitag auftreten, obwohl der Apfel bereits am Mittwoch gegessen wurde.
Mit diesem Bluttest stellt der Arzt individuell für jeden Patienten fest, ob Unverträglichkeiten bestehen. Hierbei werden mit ca.270 aufwändigen Einzelanalysen die verschiedenen Nahrungsmittel und Zusatzstoffe überprüft. Die Ergebnisse werden zusammengestellt, so dass jeder Patient sein persönliches „Immunprofil“ erhält.
Ich möchte Sie an dieser Stelle noch einmal auf den Unterschied zwischen der Sofort-Allergie und der maskierten Allergie (Nahrungsmittel-Unverträglichkeit), die in diesem Immunprofil aufgedeckt wird, aufmerksam machen.
Sofort-Allergie: die Reaktion tritt sofort ein, innerhalb von 5 bis 20 Minuten nach dem Allergenkontakt. Nahrungsmittel-Allergien sind eher selten. Davon sind ungefähr 3 bis 6 Prozent der Bevölkerung betroffen. Die Abwehrreaktion wird hier durch IgE-Antikörper vermittelt. Die Symptome dieses Allergie-Typs können durch Medikamente wie z. B. Antihistaminika schnell wieder zum Abklingen gebracht werden.
Nahrungsmittel-Unverträglichkeit: im Falle einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit treten die Symptome erst einige Stunden bis mehrere Tage nach Einnahme und Verdauung bestimmter Nahrungsmittel auf. Es ist oft schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, nach einer solchen Zeitspanne eine Verbindung zwischen Lebensmittel und Symptom herzustellen. Es ist einfach, den Hautausschlag, der z.B. sofort nach Verzehr von Muscheln oder Erdbeeren auftritt als allergische Reaktion zu interpretieren (Sofort-Allergie), aber es ist viel schwerer zu erkennen, dass das Brot oder Eier, die jemand täglich verzehrt, seine Anfälle von Katarrh, Kopfweh oder Depression auslösen können. Gewöhnlich ist es sogar so, dass man sich nach dem Verzehr dieses Nahrungsmittels wohler fühlt als vor der Mahlzeit (maskierte Allergie). Unspezifische Reaktionen des Körpers wie Gelenk- und Muskelschmerzen, Lethargie, leichte Depression, akute oder chronische Kopfschmerzen, Darmkrämpfe.
Es handelt sich ebenso um eine immunologische Reaktion. Sie wird allerdings durch IgG-Antikörper vermittelt.
Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten oder maskierte Allergien sind häufiger vorhanden. Man kann sogar sagen, dass jeder Mensch an einer Lebensmittelintoleranz gegenüber einem bestimmten Nahrungsmittel leiden kann, die sich jedoch kaum bemerkbar macht, da er das entsprechende Nahrungsmittel selten zu sich nimmt.
Bei mir wurden Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten festgestellt
Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie Vieles nicht vertragen.
Mit einem speziell für Sie ausgearbeiteten Ernährungsplan helfe ich Ihnen dabei, Ihren täglichen Speisezettel so zusammenzustellen, dass Sie sich gesund ernähren und trotzdem richtig satt essen können.
Ziel der Ernährungsumstellung ist es, Ihr Immunsystem zu stabilisieren. Dazu müssen Sie für 8 – 10 Wochen auf alle Lebensmittel verzichten, die Ihr Immunsystem belasten.
Zusätzlich gibt es eine kleine Gruppe von Nahrungsmitteln – dazu gehören Milchprodukte, aber auch Genussmittel wie Kaffee, schwarzer Tee und Alkohol, die unabhängig von nachzuweisenden Unverträglichkeiten Ihr Immunsystem belasten. Auch diese sollten Sie in den nächsten 8 – 10 Wochen meiden.
Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten sind reversibel und lassen sich durch Abstinenz des zur Allergie führenden Nahrungsmittels abbauen. Dem Immunsystem wird so die Möglichkeit gegeben, sich zu erholen. Nach einer Zeitspanne von zwei bis sechs Monaten können die meisten der im Test als „positiv“ befundeten Nahrungsmittel wieder in Maßen gegessen werden, ohne dass ein Krankheitseffekt auftritt.